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Mycophenolat bei IgG4 assoziierten Erkrankungen
Efficacy and safety of low dose Mycophenolate mofetil treatment for immunoglobulin G4-related disease: a randomized clinical trial.
Yunyun et al, Rheumatology (Oxford). 2019:52
In dieser single-center open-label, randomisierten Studie aus Peking wurde eine Glukokortikoid-Monotherapie (GC) mit der Kombination Glukokortikoide (GC) und Mycophenolat Mofetil (MMF) bei Patienten mit einer IgG4 assoziierten Erkrankung (IgG4 RD) verglichen.
Es wurden 69 Patienten mit mehrheitlich Multiorganbefall im Rahmen der IgG4 RD eingeschlossen. 34 davon erhielten die Kombinationsbehandlung. Die Studiendauer betrug 12 Monate. Beide Studiengruppen erhielten zu Beginn 0.6–0-8 mg GC/kg KG und die Kombinationsgruppe zusätzlich 1–1.5 g MMF/Tag. Die Patienten mit der Kombinationstherapie hatten in den 12 Monaten Beobachtungszeitraum deutlich weniger Relapses (20.9% versus 40%) und eine deutlich höhere Remissionsrate (76.5% versus 51.2%) als die Monotherapie-Gruppe. Dieser Effekt war bereits nach 3 Monaten erkennbar. Die 20 Patienten mit Relapse während der Studienzeit (6 in der Kombinations- und 14 in der Placebogruppe) wurden additiv mit anderen Immunsuppressiva (MTX, Leflunomid oder Ciclosporin) behandelt und sprachen darauf an.
Diese Untersuchung zeigt, dass neben der primären GC Therapie eine Kombinationsbehandlung mit MMF bei Patienten mit IgG4 RD gut zu wirken scheint. Damit aber beurteilt werden kann, welche Immunsuppressiva (MTX, Azathioprin, Leflunomid, Ciclosporin oder Rituximab) am Besten wirken, braucht es prospektive kontrollierte Studien.
Mein persönlicher Therapieansatz ist folgender: Beginn mit GC, bei ungenügendem Effekt Kombination mit MTX oder neu jetzt MMF. Wenn auch die Kombinationstherapie ungenügend wirkt oder bereits zu Beginn eine vital bedrohliche Organbeteiligung vorliegt, GC in Kombination mit Rituximab, das als gezielte B-Zell Therapie auch pathophysiologisch sinnvoll ist.

Autor:
Dr. med. Thomas Langenegger
Baar
Canakinumab bei Morbus Still des Erwachsenen
Efficacy of canakinumab as first-line biologic agent in adult-onset Still’s disease
Cavalli G et al, Arthritis Res Ther 2019:online
Der Morbus Still des Erwachsenen ist eine seltene Erkrankung, charakterisiert durch Fieber, Arthritis, Hautexanthem und entzündliche Veränderungen in verschiedenen Organen. In der Pathogenese spielt IL-1 eine bedeutende Rolle, weshalb entsprechende Blocker (vor allem Anakinra) therapeutisch eingesetzt werden, jedoch praktisch immer erst bei Therapieversagen.
Der vorliegende Bericht über die Behandlung mit Canakinumab als erstes Biologikum zeigt hervorragende Resultate an vier Patienten mit schwerem Verlauf und fehlendem Ansprechen auf Prednison bzw. Prednison plus MTX. Canakinumab wurde mit 4 mg/kg pro vier Wochen verabreicht. Bereits nach wenigen Tagen trat eine eindrückliche Besserung auf, zuerst verschwanden Fieber und Hautexanthem, gefolgt von der Athritis.
Sowohl klinisch wie auch labormässig trat bei allen vier Patienten eine Remission ein.
Die Autoren empfehlen den frühen Einsatz eines IL-1 Inhibitors aufgrund ihrer kleinen Studie aber auch aufgrund von diversen Kasuistiken. Der frühe Einsatz von IL-1-Blockern dürfte denn auch zu einer raschen Reduktion von Kortikosteroiden führen.
Es bleibt zu hoffen, dass der aktuell sehr hohe Preis von Canakinumab mit Zunahme der Indikationen bald um einiges gesenkt wird.

Autor:
Prof. Dr. Beat A. Michel
Zürich
Künstliche Befruchtung bei RA-Patientinnen
Decreased chance of a live born child in women with rheumatoid arthritis after assisted reproduction treatment: a nationwide cohort study
Nørgård B.M. et al, Ann Rheum Dis 2019:online
Frühere Studien haben gezeigt, dass Frauen mit rheumatoider Arthritis im Vergleich zu Referenzpopulationen Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden. In dieser Kohortenstudie mit Beobachtungszeiten > 20 Jahre wurde die Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt nach einer assistierten Reproduktions-Behandlung bei Frauen mit RA im Vergleich zu Frauen ohne RA untersucht. Frauen mit rheumatoider Arthritis hatten eine signifikant reduzierte Wahrscheinlichkeit einer Lebendgeburt pro Embryotransfer. Die Analyse ergab, dass Steroide vor dem Embryotransfer die Wahrscheinlichkeit für Lebendgeburten erhöhten. Diese ersten Daten über die Wirksamkeit der assistierten Reproduktionstherapie bei Frauen mit RA deuten darauf hin, dass sie nicht den gleichen Erfolg pro Embryotransfer erwarten können, wie Frauen ohne RA. Zukünftige Studien müssen die Rolle von Kortikosteroiden vor dem Embryotransfer bei Frauen mit Autoimmunerkrankungen untersuchen.

Autor:
KD Dr. med. Giorgio Tamborrini-Schütz
Basel